Tu es!

Wenn dich der Wissensdurst packt, wird es Zeit, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Erfahre hier, worauf es beim Lernen ankommt und bereichere deine Lebenskraft auf deine Art. Es liegt an dir!

Von Selina Moser - Publiziert: 20. Juni 2016 - Aktualisiert: 8. Oktober 2024

Es ist nie zu spät

"Ich bin zu alt für das." Diesen Satz habt ihr auch schon gehört? Oder habt ihr euch sogar schon dabei ertappt, wie ihr diesen Gedanken hattet? Gute Nachricht: Er stimmt nicht! Elsbeth Stern, Psychologieprofessorin an der ETH Zürich, verrät dem Beobachter: "Es gibt bislang keine wissenschaftlichen Hinweise, dass die Hirnleistung mit dem Alter zwangsläufig abnehmen würde – ausser jemand ist von einer Krankheit wie etwa Alzheimer betroffen." Wichtig sei auch die Disziplin, in jungen, aber gerade auch in älteren Jahren. Das Alter ist keine Ausrede. Ausser vielleicht, wenn ihr als Erwachsene noch eine neue Sportart beginnen wollt und das Ziel habt, Spitzenniveau zu erlangen. Das dürfte sich als schwieriger erweisen. Auch Vorwissen kann uns in die Quere kommen und das Lernen erschweren. Elsbeth Stern zeigt sich gegenüber dem Beobachter optimistisch: "Faktisch ist Vorwissen etwas Gutes. Wenn ich an Bestehendes anknüpfen kann, lerne ich schneller - unter Umständen schneller als Jüngere." Nun denn: Zeit, sich eine neue Ausrede zu suchen. Oder neuen Mut - und los!

Vielfalt als Chance

Sich nicht nur auf das eine grosse Ziel zu konzentrieren, kann helfen, flexibler zu werden. So haben es beispielsweise Kinder, die mehrsprachig aufwachsen, später meistens einfacher, weitere Sprachen ohne Probleme zu erlernen. Schon zwei Dialekte gelten dabei als zwei Sprachen. Gemäss Studien lernen sie schneller lesen und schneiden bei einigen Denkaufgaben, die hohe Flexibilität erfordern, besser ab. Allerdings ist das nicht bei allen bilingualen Kids der Fall, die Zweisprachigkeit kann auch Mühe bereiten. Stellt sich also die Frage, ob es in zweisprachigen Familien nicht besser wäre, bei der verzögerten sprachlichen Entwicklung seines Kindes eine Sprache auszusetzen. Annick De Houwer, Professorin für Sprachlehr- und -lernforschung an der Universität Erfurt, findet nicht. "Wenn ein Kind nur mässig Gitarre und Klavier spielt, wird es nicht besser im Klavierspielen, wenn es mit Gitarre aufhört. Nein, es muss mehr Klavier üben!”, argumentiert sie im Interview mit der NZZ.

Was will ich wissen?

Zentraler als die Frage, ob man Lust aufs Lernen hat, ist die Frage, was man lernen will. Denn schon Kinder lernen das am besten, was für sie im Moment bedeutsam ist. Das spielt darum eine grosse Rolle, weil Emotionen unser Lernvermögen so sehr beeinflussen: Während Angst, Zweifel und Bedenken uns hemmen, wirken sich Freude, Leidenschaft und Tatendrang positiv auf unser Lernverhalten aus. Auch ein bisschen selbst ausgeübter Druck kann uns motivieren. Der Kreislauf schliesst sich somit, denn Emotionen sind mit der richtigen Übung beeinflussbar.

Schon als Kind war es dein Traum, BWL zu studieren? Du wolltest schon lange mal Tango tanzen oder Segeln lernen? Du bekommst leuchtende Augen bei John Bonhams "Moby Dick", hast dir selbst aber nie zugetraut, Drummer zu werden? Dann wird es Zeit, das zu ändern.

Wie du dein Gehirn beim Lernen durch Brainfood unterstützen kannst, erfährst du übrigens im Brainfood-Special unserer Partnerseite Aktionis.ch. Ansonsten bringt's, die aktuellen Deals zu erforschen. Trau dich!

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